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Hauptpreise


Die besten Beiträge wurden von zwei unabhängigen Jurys - einer Erwachsenen(Fach)Jury und einer Jugendjury - mit dem Mittelfränkischen Jugendfilmpreis, einem Geldpreis, sowie einem 'Lobo' ausgezeichnet. Außerdem qualifizieren sich die ersten und zweiten Preise der beiden Jurys sowie zwei weitere Preise für das Bayerische Jugendfilmfest JuFinale, die vom 11.-13. Juni 2010 in Augsburg stattfindet.

Hier sind die Hauptpreise, die die beiden gleichwertigen Jurys unabhängig voneinander vergeben haben:

JuFiFe20: Lobos ©Parabol


1. PREIS DER FACHJURY

(250,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



 ©FH Ansbach
Tobias Roth mit Moderatorin Tanja Collischon und Schirmherr Richard Bartsch bei der Preisübergabe ©Parabol
Tobias Roth nimmt stellvertretend für das Filmteam den Preis entgegen.


„Human Behaviour“

FH Ansbach, 3 Min., HDV

Die menschliche Anmut, Verwundbarkeit und Schönheit trifft auf die grobe und schwerfällige Beschaffenheit einer Maschine.

Jurybegründung:
Die 3D-Animation ist immer noch so jung, dass sie eigentlich noch immer in den Kinderschuhen steckt, aber es werden von ihr immer schnellere Wunderwerke erwartet. Obwohl die technische Entwicklung rasend schnell ist, kann dabei oft die inhaltliche Ausgestaltung nicht Schritt halten. Die aufwändige Technik animiert die Macher so oft zu jahrmarktsmäßigen spektakulären Aufnahmen, rasanten Bewegungen und schnellen Schnitten. Nicht so bei Human Behaviour. Das wunderbare Team um Regisseur Christopher Schlierf von der FH Ansbach hat diesen Widerspruch zwischen technischer Entwicklung und inhaltlichem Gehalt sehr bildstark zum Thema ihres Films gemacht und für die Personifizierung der technischen Entwicklung die Form einer Maschine, nicht eines Computers gewählt. Die wesentlich stärkere Maschine muss mit ihren wuchtigen Bewegungen gegenüber der grazilen Tänzerin plump und zerstörerisch wirken, zugleich kommt die Sehnsucht auf, dass dies doch eines Tages gelingen könnte und das Experiment in einem wunderbaren Tanz münden möge.
Dabei wurde die Geschichte nicht überfrachtet, sondern das wesentliche gefunden. Auch die genaue Kamera, die Choreografie, der Schnitt und die kongenial mit den Realaufnahmen kombinierte 3D-Animation begeisterten die Jury. Die Jury vergibt hierfür die höchste Auszeichnung in diesem Jahr. Wir sind überzeugt, dass das Team um Christopher Schlierf seinen Weg machen wird und wünschen ihnen für die Zukunft viel Glück.



2. PREIS DER FACHJURY

(200,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



 ©Jugendtreff Schloßäcker
Jugendliche aus dem Jugendtreff Schloßäcker bei der Preisübergabe ©Parabol
Das Musical-Team aus dem Jugendtreff Schloßäcker bei der Preisverleihung


„AlkoRapical“

Jugendtreff Schloßäcker, 41 Min., DV

Ein Musical zum Thema Alkoholkonsum und seine Auswirkungen. Durch die Geschichte führen Luzi, Teufel der Versuchung, und Ratio, Engel der Vernunft, die um die Jugendlichen für ihre Zwecke werben und buhlen.

Jurybegründung:
„AlkoRapical“ als Musical zu bezeichnen wäre zu kurz gegriffen, vielmehr entwickeln die Jugendlichen aus dem Jugendtreff Schloßäcker einen beeindruckenden, filmischen Mix aus geradliniger Story, mitreißender Bühnenshow, starken Bildern, gelungener HipHop- und Rap-Musik und beeindruckender Choreografie.
Die Jugendlichen präsentieren 41 spannende Minuten prall gefüllter Jugendkultur – niemals langweilig oder gar peinlich. Bestückt mit diesen Zutaten muss das „AlkoRapical“ den Vergleich mit professionellen Produktionen keinesfalls scheuen.
Auch wenn, wie im Film, der Engel der Vernunft, die Jury zur Objektivität verpflichtet, bleibt diese bravouröse Leistung zu würdigen, die neben all dem visuellen und akustischen Glanz auch das beharrliche Engagement und den enormen Fleiß und die Ernsthaftigkeit der Jugendlichen widerspiegelt.



3. PREIS DER FACHJURY

(150,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



 ©Hannah El-Hitami
Hannah El-Hitami mit Moderatorin Tanja Collischon und Schirmherr Richard Bartsch bei der Preisübergabe ©Parabol
Hannah El-Hitami, Moderatorin Tanja Collischon und Schirmherr Richard Bartsch


„Luzid“

Mindcircus Filmproduktion (Hannah El-Hitami), 6 Min., AVCHD

Träume sind voller Illusionen. Doch was, wenn man nicht mehr aufwacht oder die Linie zwischen Traum und Realität verschwimmt? Inspiriert von Maya Deren.
> www.youtube.de

Jurybegründung:
Ein junges Mädchen erlebt einen Klartraum, weiß also im Schlaf genau, dass sie sich im eigenen Traum befindet. Und der gerät zum Alptraum: Verstörende Figuren bedrängen sie allein durch ihre Anwesenheit, das Angstgefühl des Mädchens ist allgegenwärtig – bis zum bedrohlichen Filmende.
Den Film „Luzid“ muss wohl jeder Zuschauer für sich selbst interpretieren. Doch dieser kurze Stumm-Film im düsteren Super8-Schwarz-Weiß-Look wird niemanden unberührt lassen – mit surrealistischen Bildern und Metaphern, kunstvoll gesetz-ten Blenden und Effekten und perfekt passender, schräger Musik liefert die Regisseurin eine atmosphärisch dichte Arbeit, der man sich kaum entziehen kann. Anleihen bei der experimentellen Filmemacherin Maya Deren und deren Film „Meshes of the Afternoon“ sind von Hannah El-Hitami, wie im Abspann erklärt wird, durchaus beabsichtigt – dennoch schafft sie darüber hinaus ihre eigene Bildsprache, die die Stimmung des Films ästhetisch unterstreicht.



1. PREIS DER JUGENDJURY

(250,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



 ©Sophie Linnenbaum
Moderatorin Tanja Collischon mit vier Team-Mitgliedern von “Helmut‘s Videostudio“ bei der Preisübergabe ©Parabol
Die Filmgruppe "Helmut's Videostudio" bei der Preisübergabe


„Vater.Mutter.Kind“

Helmut's Videostudio (Sophie Linnenbaum), 3 Min., HD

In einer kleinen Familie bricht abends ein Streit aus.
> www.vimeo.com

Jurybegründung:
Der Film erzählt die Geschichte eines abendlichen Familienstreits. Er besticht dabei durch seine scheinbar einfache Idee, die originell und bildhaft gelöst und umgesetzt wird: kurz und auf den Punkt gebracht.
Die herausragende Besetzung unterstreicht die Dramatik, die besonders dann eintritt, als das Mädchen aus dem Muster tritt, um dem Leiden ihrer Mutter und ihrem eigenen Frust ein Ende zu setzten. In dieser kleinen Geschichte wird so viel erzählt, aus etwas scheinbar Ordinärem wird etwas Eindrucksvolles, ohne dabei bedeutungsschwanger oder theatralisch zu werden.
Auch die Rahmenbedingungen des Filmdrehs spiegeln die punktgenaue Arbeit wieder: 20 Minuten Vorbereitung, zwei Stunden Drehzeit. Und trotzdem finden sich an vielen Stellen ungewöhnliche und einfallsreiche Auflösungen, die von dem kreativen Potenzial des Macher-Trios zeugen. Alles in allem handelt es sich bei „Vater.Mutter.Kind“ um ein eindrucksvolles Erstlingswerk von Sophie Linnenbaum, das für uns eine besondere Auszeichnung verdient hat.



2. PREIS DER JUGENDJURY

(200,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



 ©Hannah El-Hitami
Hannah El-Hitami mit Moderatorin Tanja Collischon und Schirmherr Richard Bartsch bei der Preisübergabe ©Parabol
Hannah El-Hitami, Moderatorin Tanja Collischon und Schirmherr Richard Bartsch


„Fernweh“

Mindcircus Filmproduktion (Hannah El-Hitami), 6 Min., AVCHD

Eine bunte Reise durch Peking mit vielen schnellen Eindrücken der Atmosphäre zu elektronischer Musik von „Extrawelt“.
> www.youtube.de

Jurybegründung:
Hanna El-Hitami gelingt mit „Fernweh“ eine faszinierende, etwas andere Dokumentation ihres 10-tägigen Aufenthalts in Peking. Durch geschickt gewählte Bilder und Einstellungen sowie z.T. ungewöhnliche Perspektiven schafft sie es, die besondere Atmosphäre der Stadt authentisch und punktgenau einzufangen.
Dazu nutzt sie – in Abhängigkeit zur passend gewählten musikalischen Untermalung – die Möglichkeiten des Schnitts und der Tempovariation in sinnvoller und beeindruckender Weise. „Fernweh“ fühlt sich nicht an wie ein typisches Urlaubsvideo – es nimmt den Zuschauer vielmehr direkt mit in das bunte Treiben einer andersartigen Welt – und zeigt, welche Wirkung Peking auf die Filmemacherin hatte. Wir freuen uns, Hannah El-Hitami den 2. Preis verleihen zu können und hoffen auf weitere ebenso kreative und packende Filme.



3. PREIS DER JUGENDJURY

(150,- €)



 ©Y-TITTY
Philipp Laude und Matthias Roll mit Moderator Peter Romir bei der Preisübergabe ©Parabol
Philipp Laude und Matthias Roll mit Moderator Peter Romir bei der Preisverleihung


„Besom – Der Besen“

Y-TITTY (Philipp Laude, Matthias Roll, Oguz Yilmaz), 3 Min., DV

Trailer zu einem fiktiven Kinofilm, der alle Klischees einer guten Hollywood-Lovestory zu bieten hat. Nur ein kleines Detail ist sonderbar... Das Mädchen verliebt sich in einen Besen.
> www.youtube.de

Jurybegründung:
Es hätte alles gut gehen können. Es hätte eine typische Hollywoodromanze sein können, bei der die Zuschauer nach dem „happy end“ mit einem befriedigten Lächeln den Kinosaal verlassen, in der wohltuenden Gewissheit, dass das Leben seinen üblichen Gang nimmt. Aber es kommt anders, weil er kommt. Und er ist kein Mann, er ist keine Frau, er ist Besom der Besen, der König der Casanovas, ein Gegner in nie gesehener Stärke, der alles bisherige in den Schatten stellt.
Aber dieser Besen tut noch mehr: Er zeigt uns wie austauschbar die Dialoge und Bilder in vielen Filmen sind, indem er die typische Erwartungshaltung des Kinogängers aufbricht und die maßlos übertriebene Dramatik in Filmtrailern parodiert. Das wichtigste aber, er hat der Jugendjury einen Grund zum Lachen gegeben, ganze 2 Minuten und 36 Sekunden. Dafür möchten wir dem Y-Titty-Team ganz herzlich danken!