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Hauptpreise


Die besten Beiträge wurden mit dem Mittelfränkischen Jugendfilmpreis, einem Geldpreis sowie der Einladung zum Bayerischen Jugendfilmfest JuFinale 2010 in Augsburg ausgezeichnet.

Hier sind die Hauptpreise, die die beiden gleichwertigen Jurys unabhängig voneinander vergeben haben:

JuFiFe20: Lobos ©Parabol


1. PREIS DER FACHJURY

(250,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



Marc blickt ins Ungewisse ©Helen Römer Produktion
Überreichung des Lobos durch Gebhard Schönfelder an Helene Römer und Andreas Irnstorfer ©Parabol
Gebhard Schönfelder überreicht den Lobo an Helene Römer und Andreas Irnstorfer


"Angekommen"

Helene Römer Produktion (Andreas Irnstorfer & Helene Römer), 17 Min., HDV

Marc kommt nach einem Jahr Ausland, in dem viel passiert ist, zurück nach Hause. Die Rückkehr weckt in ihm jedoch nicht das Heimatgefühl, das er sich erhofft hat.

Jurybegründung:
Der Film „Angekommen“ erzählt von einem Erlebnis, das die meisten unter uns auf die eine oder andere Weise schon erlebt haben: Die Rückkehr an den Ort, an dem man aufgewachsen ist, in dem Moment, in dem eine andere jüngere Lebensphase gescheitert ist. Das erste Zuhause wird einem noch lange bleiben, kommt einem in dieser Phase aber mehr als fremd vor, aber ein neues Zuhause hat man noch nicht gefunden, weder bei sich noch an einem bestimmten Ort. Von dieser schwierigen Phase des Ankommens erzählt der Film auf so überzeugende und meisterhafte Art und Weise, das er für die Jury die höchste Auszeichnung verdient hat. Mit geschickt geschnittenen Szenen wird in die Geschichte eingeführt die sich entwickelt in gekonnten Spannungsbögen durch sensible Dialoge zwischen den Freunden, Flashbacks, die Off-Erzählstimme des Hauptprotagonisten bis hin zur Kamerafahrt am Ende. Der meisterhafte Einsatz der Kamera, die wunderbar dramaturgisch eingesetzte Musik, und die sehr überzeugend durchdachte Montage, die man als Zuschauer aber nie aufdringlich bemerkt, machen diesen Film so perfekt. Auch die Liebe zum Detail, wie zum Beispiel das Jugendzimmer, dass mittlerweile als Lagerplatz genutzt wird, oder die Ausschnitte bei den Rückblenden sind meisterhaft inszeniert. Nie zuviel, zu ausgeweitet mit einem genialen Gefühl für Rhythmus und den richtigen Einsatz der verschiedenen Stilmittel. – Hinzu kommen die sehr überzeugenden darstellerischen Leistungen, wobei wir hier besonders den Hauptdarsteller Matthias Weigel erwähnen möchten. Wir gratulieren dem Regisseur Andreas Irnstorfer, Produzentin Helene Römer und Ihrem gesamten Filmteam sehr herzlich, wünschen ihnen auf Ihren weiteren Wegen ebensoviel Glück und Erfolg und freuen uns jetzt schon auf ihre neuen Filme.



2. PREIS DER FACHJURY

(200,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



Eine junge Frau sitzt rauchend auf einer Waschmaschiene ©Rüdiger Görlitz / reach.media
Mike Bloech vom JuFinale-Team im Gespräch mit dem Preisträger ©Parabol
Mike Bloech vom JuFinale-Team im Gespräch mit dem Preisträger


"Vollwaschgang"

Rüdiger Görlitz / reach.media, 39 Min., HDV

Es hätte ein ganz normaler Abend werden können - doch es wurde eine ungewöhnliche Nacht. Vier junge Menschen werden durch einen Zufall in einem Waschsalon eingesperrt...

Jurybegründung:
Ein lauer Sommerabend in Erlangen: Zwei junge Frauen und zwei junge Männer, ein klaustrophobischer, ungemütlicher Raum und spontane Schauspiel-Improvisationen, all dies sind die Zutaten für den Film „Vollwaschgang“. Nur mit dem im Waschsalon vorhandenem kalten Neon-Licht und im wahrsten Sinn des Wortes „ungeschminkt“ fesselt das eindringliche Spiel der vier Protagonisten von der ersten bis zu letzten Minute. Vielleicht ist Vollwaschgang damit ein gelungener Beweis dafür, dass nicht unbedingt ein enorm hoher technischer Aufwand den Erfolg eines Films garantiert. Vielmehr sind es in diesem Kammerspiel die Dialoge und der Inhalt, die für knapp 40 Minuten die Zuschauenden in den Bann ziehen. Konkret zeigt der Film eine Entwicklung, eine Transformation der Handelnden, beschreibt das Zusammenbrechen alltäglicher Fassaden und die begrenzte Reichweite sprachlicher Floskeln. In diesem Stimmungsbild einer Nacht setzen sich die Filmemacher damit authentisch mit der Gefühlswelt, den Sehnsüchten aber auch den Zukunftsängsten ihrer „Altersgenossen“ humorvoll und dennoch ernsthaft auseinander.



3. PREIS DER FACHJURY

(150,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



Ein junger Mann sitzt verweifelt auf einer Bank ©Oliver Rossol
Mike Bloech vom JuFinale-Team im Gespräch mit dem Preisträger ©Parabol
Oliver Rossol und ein Schauspieler erhalten ihren Lobo


"Befindlichkeit am Ende"

Oliver Rossol, 12 Min., DV / Super-8

Am Ende steht das Ende - Was wäre, wenn ein Ereignis das ganze Leben zerstört? Wie geht es weiter? - Selbst wenn es aussichtslos erscheint, kann es noch schlimmer werden.

Jurybegründung:
Wenn alles aussichtslos erscheint, kann es noch schlimmer werden. Kein einfacher Film. Sehr simpel zusammengefasst stellt er auf ganz eigene Art und Weise das Scheitern dar, allein aus einer Isolation herauszufinden, die aus der Angst entsteht, als Einzelner innerhalb der Unwirtlichkeit moderner Industriegesellschaften verschlungen zu werden.
In der Jury diskutierten wir, ob die Gewaltszene mit dem taubstummen Gitarristen als Gewaltverherrlichung missverstanden werden kann. Doch wir kamen zu dem Ergebnis, dass Oliver Rossol diese Gewalt in ihrer – im realen Leben immer wieder feststellbaren – ganzen unbegreifbaren Sinnlosigkeit und Zerstörung zeigt. Schon der Titel, ebenso wie die Zwischentexte weisen auf die im Handlungsstrang verbildlichte Problematik hin, dem Ende des Empfindens und Befindens, dem Scheitern, was wahrlich kein Vorbild sein kann.
Doch Oliver Rossols Films ist auf eine ganze andere Art und Weise besonders hervorzuheben:
Er verwendet elementare Stilmittel des experimentellen analogen Films, das heißt Überblendung, Doppelbelichtungen und Zeitraffer und kreiert zusammen mit digitalen Möglichkeiten seinen eigenen neuen Stil.
Dabei hat er ein künstlerisches Gespür für Form, Fotografie und Rhythmus, auch bei dem Einsatz der Musik. Besonders der experimentelle künstlerische Teil des Films überzeugte die Jury sehr.
Wir hoffen, dass der Film auch andere junge Künstler animiert, zu experimentieren und neue Wege auszuprobieren und gratulieren Oliver Rossol und seinem Team. Wir sind uns sicher, dass sie noch einige erstaunliche Filme entwickeln, hoffen Sie bald wieder hier zu sehen und wünschen Ihnen für Ihren weiteren Weg viel Glück.



1. PREIS DER JUGENDJURY

(250,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



Detektiv O‘Mally an seinem Schreibtisch ©BlindBertPictures
Überreichung des Preises durch Gebhard Schönfelder an David Müller ©Parabol
Gebard Schönfelder überreicht den Preis an BlindBertPictures


"Jussom City Blues"

BlindBertPictures (David Müller u.a.), 34 Min., HDV

O'Mally ist ein dauerdeprimierter Detektiv mit Geldsorgen. Doch bevor sich die Schrecken der Vergangenheit einen Weg durch seine letzte Whiskeyflasche bahnen können, erhält er noch eine Chance. Aubergine Heinz, Femme Fatale aus Überzeugung, vermisst ihren Hamster...

Jurybegründung:
Jussom City Blues ist eine Hommage an den Film Noir und gleichzeitig eine bitter-süße Parodie. Wir haben gelacht, wir haben vor Spannung an den Nägeln gekaut und wir waren beeindruckt.
1 ½ Jahre haben die Drehbuchautoren die Story fein geschliffen. Herausgekommen ist der auf den Punkt gebrachte Charakter des Detektivs. Der hoffnungslose, einsame und völlig von sich selbst überzeugte O‘Mally. Nicht zu vergessen natürlich auch die immer dazugehörige Femme Fatale – in diesem Fall die verführerisch stilechte Aubergine Heinz.
Die perfekte Belichtung, der brillante Ton, die durchdachte originelle Ausstattung und die gut platzierten Pointen waren die überzeugenden Argumente des Films.
Wir gratulieren BlindBertPictures ganz herzlich zu ihrem 1. Platz mit dem Film Jussom City Blues.




2. PREIS DER JUGENDJURY

(200,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



Der Kerwabaum weht im Wind ©Krischan Dietmaier und Nico Degenkolb
Überreichung des Preises durch Gebhard Schönfelder an Krischan Dietmaier und Nico Degenkolb ©Parabol
Peter Romir im Gespräch mit den Preisträgern


"Kerwasau"

Krischan Dietmaier & Nico Degenkolb, 37 Min., DV

Ein Dorf. Ein Fest. Eine Sau. Der Film begleitet ein fränkisches Dorf in den Ausnahmezustand Kirchweih und legt dabei die vielen Gesichter einer alten Tradition offen.

Jurybegründung:
Petersaurach – eigentlich ein beschauliches Dorf in Mittelfranken. Eigentlich! Denn einmal im Jahr ist dort im wahrsten Sinne des Wortes die Sau los. Natürlich dann, wenn Kerwa ist!
Anstatt kräftig mitzusaufen, ganz nach dem oft erwähnten Motiv „Alkoholpflicht“, haben sich Krischan Dietmaier und Nico Degenkolb eine Kamera geschnappt und das Fest begleitet und dokumentiert.
Ob beim Aufstellen des Kerwabaums oder beim traditionellen „Kerwa-Sau-durch-die-Gegend-tragen“ – die beiden Jungs folgten den Kerwaboum auf Schritt und Tritt.
Die aktuellen Bilder wurden mit Aufnahmen aus den 70er-Jahren und Interviews kombiniert.
Die Doku brachte die Jury nicht nur zum Lachen, sondern regte auch zum Staunen und Nachdenken an. Echt Wahnsinn, wie viel Alkohol die Burschen trinken und dennoch geradeaus laufen können!
„Kerwasau“ war übrigens die erste größere Produktion der beiden Filmemacher und dafür waren Ton, Kamera und Aufbau rundum gelungen.



3. PREIS DER JUGENDJURY

(150,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



Der Sänger der Band Daily Grind ©Daily Grind
Überreichung des Preises durch Gebhard Schönfelder an Christopher Schlierf und Kollegin ©Parabol
Christopher Schlierf von Daily Grind im Gespräch mit Gebhard Schönfelder


"Daily Grind – Hold on to me"

Daily Grind (Christopher Schlierf u.a.), 5 Min., DV

Musikclip zum Lied „Hold on to me“ von Daily Grind: Um seine Exfreundin zurückzugewinnen schreibt ein Musiker einen Song für sie.

Jurybegründung:
Christopher Schlierf ist nicht nur Sänger der Band „Daily Grind“ sondern auch Regisseur in seinem eigenen Musikvideo.
Das Multitalent hat ein VIVA-taugliches Video geschaffen und überzeugt mit tollen Bildern.
„Hold on to me“ von „Daily Grind“ ist ein Augenschmaus; nicht nur für die weiblichen Zuschauer, sondern auch für diejenigen, die geil auf perfekt ausgeleuchtete Bilder sind.
Bei einem Filmfestival können wir zwar die Musik an sich nicht bewerten, wohl aber ob Musikstil und bildliche Umsetzung im Video harmonieren und eine bestimmte Stimmung transportieren/vermitteln.
Dies ist dem Filmemacher ohne Zweifel gelungen.
Die Jugendjury ist deshalb überzeugt, dass Musikvideos genau so aufwändig produziert sein können wie Kurzfilme und gratuliert zum wohlverdienten 3. Platz.



4. PREIS DER JUGENDJURY

(100,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2010)



Indianer Jones mit seinem Gegner ©CK-Productions
Die Preisträger Christian Kern und Kollegin ©Parabol
Christian Kern und seine Kollegin mit ihrer JuFinale-Urkunde und dem Lobo


"Indiana Jones und der Apachen-Diamant"

CK-Productions (Christian Kern), 12 Min., AVCHD
Nordamerika 1923: Der junge Indiana Jones ist auf der Suche nach dem sagenumwobenen Diamanten der Apachen...

Jurybegründung:
Wie ihr alle wisst, wurde die Indiana Jones Reihe im letzten Jahr um zwei Fortsetzungen reicher.
Wir sind stolz, dass einer der beiden Filme hier in den Nord-amerikanischen Wäldern Mittelfrankens von einer engagierten Jungen-Gruppe gefertigt wurde.
Sie konnten nicht nur alles stilecht in Szene setzen, sondern schafften es auch mit ihrer Liebe zum Detail das wahre Indiana-Jones-Feeling in uns zu wecken: Wunderbare Kulissen, gut gewählte Requisiten und großartige Kampfszenen, alles was ein Actionfilm eben braucht.
Erwähnenswert ist, dass diese Filmcrew aus sehr jungen und teilweise noch nicht sehr erfahrenen Filmemachern besteht.
Da wir beim Jugendfilmfestival nicht nur den „alten Hasen“ eine Chance geben möchten, sondern auch jüngere Produzenten zum Weitermachen animieren wollen, freuen wir uns, CK-Productions zum 4. Platz gratulieren zu können.