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Sonderpreise



Mit der Auslobung einer Reihe von Sonderpreisen versuchen die Veranstalter der Problematik zu begegnen, dass unterschiedliche Genres und Zugangsvoraussetzungen viele Produktionen nur schwer miteinander vergleichbar machen.

Übersicht über die Sonderpreise

  • Sonderthema "Heimat":
    "Wir und die Anderen" von Anna-Kristina Bauer & Michael Heck
  • Musikclip-Preis:
    "Freakatronic – Kometenreiter" von Tromaggot
  • Dokumentarfilmpreis:
    "in der ferne ich selbst" von Marco Küchler
  • Franken-Fernsehen-Kurzfilmpreis:
    "PAN!C" von Lukas Miller
  • First Cut:
    "Der Koffer" von Bertha Productions (Kinder- und Jugendhaus Bertha)
  • Young Professional:
    "entzweit" von Christopher Schlierf
  • Publikums-Preis:
    "Hilflos" von Philip Chrobot
Jury-Begründungen s.u.

  • Sonderthema "Heimat"
    In diesem Jahr gibt es einen thematischen Sonderpreis, der ebenso wie die Hauptpreise zur Teilnahme an der bayerischen JuFinale 2012 in Kulmbach berechtigt. Der Sonderpreis geht an den besten Film zum Thema "Heimat".
    Er ist dotiert mit 100 Euro und wird von der Fachjury vergeben.

  • Musikclip-Preis: Für den besten Musik-Videoclip stiftet der Kreisjugendring Nürnberg-Stadt einen Sonderpreis, der von der Jugendjury vergeben wird und mit 100 Euro dotiert ist.

  • Dokumentarfilmpreis: Die Medienwerkstatt Franken e.V. stiftet einen Preis für den besten Dokumentarfilm mit einem sozialen, politischen oder kulturellen Thema. Im Zentrum der Dokumentation sollte eine Form der Menschendarstellung stehen, die den Betroffenen nicht zum Objekt degradiert, sondern ihn ernst nimmt und Partei ergreift.
    Der Dokumentarfilmpreis ist dotiert mit 200 Euro und wird von der Fachjury vergeben.

  • Franken Fernsehen Kurzfilmpreis: In der Kürze liegt die Würze. Franken Fernsehen stiftet einen Preis für den besten Kurzfilm mit einer Länge von maximal fünf Minuten. Der Franken Fernsehen Kurzfilmpreis ist dotiert mit 200 Euro und wird von der Fachjury vergeben.

  • First Cut: Für die Gruppe der Filmemacher/innen bis 18 Jahre wird der „First Cut“-Preis vergeben.
    Der Preis wird gestiftet vom Jugendamt der Stadt Nürnberg und ist dotiert mit 200 Euro und wird von der Fachjury vergeben.

  • Young Professional
    Filmemacher/innen, die professionelle Arbeitsbedingungen zur Verfügung haben, können sich aufgrund der JuFinale-Regelungen nicht für den Landeswettbewerb qualifizieren.
    Die beste Produktion aus dieser Kategorie erhält dafür den mit 200,– Euro dotierten „Young Professional“-Preis, gestiftet vom Förderverein Filmhaus Nürnberg.

  • Publikumspreis: Auch die Zuschauer können einen Preis vergeben und mit Stimmzetteln ihren Lieblingsfilm aus dem Programm wählen.
    Der Publikumspreis wird gestiftet vom Förderverein Evangelische Medienzentrale Bayern und ist dotiert mit 200 Euro.





SONDERTHEMA "HEIMAT"

(100,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2012)



 ©Anna-Kristina Bauer & Michael Heck
Michael Heck und Anna-Kristina Bauer ©Parabol

„Wir und die Anderen“

Anna-Kristina Bauer & Michael Heck, 10 Min., HDV

Kann eine Multikulti-Gesellschaft in Deutschland funktionieren? Der Film zeigt drei Geschichten, die die Frage nach „Multikulti“ aus Sicht Betroffener beleuchten.

Jurybegründung:
Unaufgeregt ziehen die Bilder des Films „Wir und die anderen“ von Anna-Kristina Bauer und Michael Heck an uns vorbei. Präsentiert werden dabei drei Portraits von Migranten, die über ihre Erfahrungen in ihrer neuen Heimat Deutschland berichten. Gerade der präsente und präzise Ton und die fotografisch gekonnt reduzierten schwarzweißen Standbilder geben viel Zeit zum Nachdenken und intensiven Einfühlen.
Formal ästhetisch gewagt gelingt es der Produktion damit zu vermitteln, dass die Hoffnungen und Wünsche der Migranten noch immer auf Vorurteile und Vorverurteilungen treffen. Von einem gleichberechtigten Miteinander der Kulturen ist Deutschland damit zwar noch ein stückweit entfernt, aber dennoch machen die Portraits auch Mut, dass dieser Wandlungsprozess zu mehr Toleranz und Respekt vielleicht doch irgendwann gelingen mag.
Mit dieser kritischen und einfühlsamen Bestandsaufnahme der Situation von drei Migranten verdient die Produktion „Wir und die anderen“ den Sonderpreis zum Thema Heimat.



MUSIKCLIP-PREIS

(100,- €)



 ©Tromaggot
Tromaggot mit Preis ©Parabol
Tromaggot mit Preis


„Freakatronic – Kometenreiter“

Tromaggot , 5 Min., AVCHD

Außerirdische landen auf der Erde und räumen endlich auf. Musikclip zum Lied „Kometenreiter“ von Freakatronic.
> youtu.be/CHbsht6UA60

Jurybegründung:
„Ich mach auch mal Musikvideos, wenn eine Band ganz lieb bitte, bitte sagt.“ So beschreibt der Filmemacher Markus Jurchen den Entstehunghintergrund des Clips in seinem Bewerbungsbogen.
Jetzt kann die Band „Freakatronic“ ganz lieb „danke, danke“ sagen. Für einen lustigen, technisch hochwertigen und stimmigen Musikclip.
Eine kurze bunte Geschichte nimmt mit viel Liebe zum Detail Inhalt und Stimmung des Songs auf und füttert den Zuschauer mit einer Wucht an optischen Ergüssen. Die Machart des Videos ist keine klassische – die Musik jedoch auch nicht.
Mit der nötigen Kompetenz beschreitet Markus Jurchen alias Leslie Thea auch bei diesem Clip wieder neue, experimentelle Wege und überzeugte damit die Jugendjury in der Kategorie Musikclip.



DOKUMENTARFILMPREIS

(200,- €)



 ©Marco Küchler
Marco Küchler und Jeffrey Norris ©Parabol
Marco Küchler und Jeffrey Norris mit Preisen


„in der ferne ich selbst“

Marco Küchler, 23 Min., DV

Jeffrey Norris, blinder Ultra-Marathonläufer aus Nürnberg tritt bei einem 24-Stunden-Lauf an um einen Weltrekord für Blindrunners aufzustellen. Während er läuft, erzählt er von seinem Schicksal und der Chance, die er darin sieht.

Jurybegründung:
Nachdem im letzten Jahr ein Film über einen behinderten Schwimmlehrer den Dokumentarfilmpreis der MEDIENWERKSTATT gewonnen hat, könnte man meinen, dass Filme über Menschen mit Handicap für diese Auszeichnung prädestiniert sind. Und tatsächlich hat Marco Küchler in dem blinden Langstrecken-Läufer Jeffrey Norris einen außergewöhnlichen Protagonisten gefunden, den er während eines 24-Stunden-Laufs mit der Kamera begleitet.
Doch für besonders preiswürdig erachtet die Jury in diesem Jahr Arrangement und Gestaltung des Films. Mit eindringlichen und stimmungsvollen Bildern trägt uns der Film durch das Innenleben und die Motivation Jeffrey Norris‘; dabei nimmt sich Marco Küchler viel Zeit für einzelne Kameraeinstellungen und wählt als Stilmittel einen eher ruhigen, unaufgeregten Schnittrhythmus - passend dosierte Musik unterstreicht die melancholische Atmosphäre.
Bemerkenswert auch die filmische Klammer, die Küchler setzt. Das Teilzitat vom Anfang, das am Ende positiv aufgelöst wird, entlässt den Zuschauer, aber auch Jeffrey Norris hoffnungsvoll.
Für diesen gelungenen Beitrag wird Marco Küchler mit dem Dokumentarfilmpreis der MEDIENWERKSTATT ausgezeichnet.



FRANKEN FERNSEHEN KURZFILMPREIS

(200,- €)



 ©Lukas Miller
Lukas Miller mit Lobo ©Parabol
Lukas Miller mit Lobo


„PAN!C“

Lukas Miller, 3 Min., DV

Nach einem Sturz sieht sich ein Fahrradfahrer, als er wieder zu Bewusstsein kommt, mit einer finsteren Gestalt konfrontiert und ergreift panisch die Flucht.
> youtu.be/x0oKhlAKIoE

Jurybegründung:
Wer von uns war nicht schon mal auf der Flucht, hatte Panik und wollte einfach nur davonlaufen! Sei es vor einer gefährlichen Situation, sei es vor einer Prüfung, vor einem schwierigen Gespräch oder vielleicht auch vor sich selbst. Jeder kennt dieses Gefühl!
Der Gewinner des Franken Fernsehen Kurzfilmpreises setzt dieses Gefühl gekonnt in Szene.
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann – der laufe davon. Und das tut der Protagonist in „PAN!C“ auch. Wer oder was sich hinter dem Verfolger verbirgt, bleibt geheimnisvoll – lässt dem Betrachter genügend Spielraum für seine eigene Interpretation. Aber die Dramatik ist offensichtlich und ausgesprochen intensiv dokumentiert.
Dies gelingt nicht zuletzt durch eine sehr anspruchsvolle und fast schon professionelle technische Umsetzung. Die Fluchtsequenz glänz mit dynamischer Kameraarbeit und häufigen Perspektivwechseln. Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe wirk sehr gut abgestimmt. Dazu eine durchdachte Tonabmischung und eine tolle Lichtstimmung.
Hier hat sich jemand mit dem Medium Film und dessen Wirkung sehr genau auseinandergesetzt. Noch dazu wirken die Trickeffekte sehr realistisch.
Alles in Allem ein verdienter Gewinner des Franken Fernsehen Kurzfilmpreises. Herzlichen Glückwunsch zu „PAN!C“ an Lukas Miller aus Fürth.



FIRST CUT

(200,- €)



 ©Kinder- und Jugendhaus Bertha, Nürnberg
Die Filmgruppe “Bertha Productions“ ©Parabol
Die Filmgruppe "Bertha Productions"


„Der Koffer“

Bertha Productions, 10 Min., DV

Ein geheimnisvoller Anrufer, ein Auftrag, ein Koffer. Wie weit würdest du gehen? Zwei junge Frauen erleben ein Abenteuer, das sie an die Grenzen ihrer Kraft und ihrer Freundschaft bringt...

Jurybegründung:
Ein traumhafter Blick über Nürnberg – ein geheimnisvoller Auftrag. So beginnt die Odyssee eines Koffertransports quer durch Nürnberg, bei dem die beiden jungen Frauen fortwährend beobachtet werden. Klar, dass da was schiefgehen muss. Bei einer routinemäßigen Personenkontrolle bleibt nur die Flucht. Trotzdem kommt es, wie es kommen muss: Der Koffer wird entwendet, aber er wird zurückerobert. Höhepunkt des Films ist sicherlich die Szene, in der eine der Hauptdarstellerinnen den Koffer unter Einsatz ihrer Gesundheit aus dem kühlen Nass des Kanals rettet.
So kommt der Koffer am Ende doch noch ans Ziel. Dort allerdings müssen die Kuriere feststellen, dass sie nur Teil eines Experiments waren.
Mit einer lockeren Leichtigkeit und viel Humor entspinnt sich die spannende Story. Unterlegt von einem immer passenden Soundtrack gelingt es den Darstellerinnen und Darstellern Natascha Scherer, Emilia Scherer, Rebecca Rohmer, Elke Schmitz, Maksim Schellenberg, Roberto Pitters, Christian Beyerlein, Scarlett Stützinger, Mahmut Borgoli Helmine Schmitz, „Balu“ der Börli, Peter Jaklin, Julia Fuchs und ihrer Crew unbefangen vor der Kamera zu agieren.
Mögen die Jugendlichen der Filmgruppe des Kinder- und Jugendhauses „Bertha“ wechseln – das hohe Niveau bleibt konstant bestehen.



YOUNG PROFESSIONAL

(200,- €)



 ©Christopher Schlierf
Christopher Schlierf ©Parabol

„entzweit“

Christopher Schlierf, 24 Min., 4K Red

Der vom Tod seiner Frau schwer traumatisierte Manfred sucht verzweifelt seine entführte Tochter Marie. Doch je hoffnungsloser die Lage scheint und je näher er der schrecklichen Wahrheit kommt, desto mehr verschwimmt seine Wahrnehmung der Realität.
> youtu.be/Xb93SvkFa-Q

Jurybegründung:
Das einzige, was man diesem Film vielleicht vorwerfen könnte und die Jury im ersten Moment sprachlos machte, ist, dass es eben nichts auszusetzen gibt. Man kommt an ihm einfach nicht vorbei und dafür gebührt ihm die höchste Auszeichnung in der neugeschaffenen Preiskategorie.
Hier stimmt wirklich alles und wenn man sich das Alter des Regisseurs vorstellt, kann man nur staunen, denn dies bringen selbst erfahrene alte Profis kaum fertig.
Die dramatische, psychologisch raffiniert aufgelöste und erzählte Action-Geschichte, der Schnitt, das Tempo, die Montage, der Sound, die Schauspieler, die Dialoge, das Set-design, ja sogar der Vor- und der Nachspann sind detailgenau auf den Punkt gebracht. Er hält das Publikum in Spannung bis zur letzten Minute.
Er wirkt so professionell, dass wir uns vorstellen können, dass Christopher Schlierf ganz kurz vor einer internationalen Karriere steht, und wir wünschen ihm und seinem Team auf ihren weiteren Lebenswegen viel Erfolg.



PUBLIKUMSPREIS

(200,- €)



 ©Philip Chrobot

„Hilflos“

Philip Chrobot Produktion, 6 Min., 1080i

Der 16-jährige Lucas wird in einer Unterführung von zwei Jugendlichen brutal zusammengeschlagen. Passanten schauen weg statt einzugreifen. Lucas wird hilflos zurückgelassen. Die Folgen sind dramatisch.



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