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Hauptpreise



Die besten Beiträge wurden von einer unabhängigen Jury mit dem Mittelfränkischen Jugendfilmpreis, einem Geldpreis, sowie einem 'Lobo' ausgezeichnet. Ausgewählte Filme qualifizieren sich außerdem für das 12. Bayerische Jugendfilmfest JuFinale , die vom 15.-17. Juni 2012 in Kulmbach stattfindet.

Hier sind die Hauptpreise, die die beiden gleichwertigen Jurys unabhängig voneinander vergeben haben:


Übersicht über die Hauptpreise

  1. Preis: "Und dann…?" von Hund & Katze Produktion (Sophie Linnenbaum, Moritz Frisch)

  2. Preis: "Weit Weit Weg" von RedEye-Pictures (Stefan Weßling)

  3. Preis: "im dunklen raum" von phm-Produktion (Marco Küchler u.a.)




1. PREIS

(300,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2012)



 ©Sophie Linnenbaum / Moritz Frisch
Moritz Frisch & Sophie Linnenbaum mit Preisen ©PARABOL

„Und dann…?“

Hund & Katze Produktion (Sophie Linnenbaum, Moritz Frisch), 13 Min., DSLR

Alle Kinder haben Träume. Von einer bunten Zukunft, von einem aufregenden Beruf... und dann? Was ist aus unseren Ideen von gestern geworden? Eine Bestandsaufnahme.

Jurybegründung:
Sophie Linnenbaum als Regisseurin und Moritz Frisch, der bei ihren früheren Filmen vor allem für Kamera, Filmton und Musik zuständig war, arbeiten bereits seit einigen Filmprojekten zusammen. 2010 erreichte ihr Kurzfilm „Vater.Mutter.Kind“ den 1. Preis der Jugendjury des Mittelfränkischen Jugendfilmfestivals. Dieses Jahr erhalten nun beide den 1. Preis der Jury für ihren gemeinsamen, dichten, wunderbaren Film, der die alles umfassende Kinderfrage „Und dann...?“ zum Titel hat.
Diese elementare Frage lässt so manchen Erwachsenen manchmal, wenn sie in kindlicher Neugier in bohrender Form wiederholt wird, vergessen, dass auch er oder sie einmal Kinder waren. Doch genau darum geht es in dem künstlerisch-experimentellen, teilweise dokumentarischen Film, der auf poetische Weise untersucht, was aus den Kindheitstraumberufen in der Realität geworden ist. Aber auch, was womöglich noch übrig bleibt, wenn man vor dem letzten Lebensabschnitt steht und gern wieder das kindliche Urvertrauen zu Rate ziehen würde, um sich vorzustellen wie es wohl nach allem weitergeht.
Der Zuschauer wird gleich am Anfang in eine lebendige, professionelle und dennoch sehr eigene Erzählweise hineingeführt. Der rhythmische Wechsel aus Totalen und Nahaufnahmen ist ausgezeichnet komponiert. Die künstlerisch fotografierten Bildausschnitte sind meisterhaft gewählt und das Kontrastieren zwischen der Tonspur, auf der die Kindererzählungen zu hören sind, und der Berufswelt der Erwachsenen im Bild suggeriert auf gekonnte Weise eine ständige Wechselbeziehung. Hinzu kommen fantastische Naturaufnahmen, die teilweise an den Filmkünstler James Benning erinnern, und doch, wie die anderen Aufnahmen, der Erzählrhythmus und das Sounddesign, eine ganz eigene Handschrift zeigen.
Wir sind uns sicher, dass Sophie Linnenbaum und Moritz Frisch auch überregional mit ihren Filmen Aufsehen erregen werden, freuen uns schon auf weitere und wünschen ihnen für die Zukunft viel Glück, denn das Können und das künstlerische Talent dazu haben Sie bereits.



2. PREIS

(250,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2012)



 ©RedEye-Pictures / Stefan Weßling
Stefan Wessling mit Preis ©PARABOL

„Weit Weit Weg“

RedEye-Pictures (Stefan Weßling), 15 Min., DSLR

Zwei Mädchen aus sozial schwachen Verhältnissen suchen nach Auswegen. Um vor Schule und Familie zu flüchten, treffen sich die beiden auf einem verlassenen Parkhausdach.
vimeo.com/34416382

Jurybegründung:
Weit, weit weg zu kommen von all den Problemen, die das Leben so mit sich bringt, das wünscht sich wohl jeder Teenager manchmal. Stefan Weßling zeigt diesen Wunsch in seinem Film „Weit Weit Weg“ aus der Perspektive zweier junger Mädchen aus sozial schwachen Verhältnissen. Behutsam leitet er durch ihr Leben und schafft es die Freundschaft der beiden Protagonistinnen darzustellen, die nebst allen Problemen, wie schlechten Noten, Gewalt oder alkoholabhängigen Eltern existiert und den beiden Halt gibt.
Mit seiner einfühlsamen Story regt der Film zum Nachdenken an. Dies sowie die überzeugende schauspielerische Leistung und gute Kameraführung war für uns ausschlaggebend um hier den 2. Platz zu vergeben. Wir hoffen, dass wir auch in den nächsten Jahren noch viele Produktionen von Stefan Weßling zu Gesicht bekommen. Herzlichen Glückwunsch!



3. PREIS

(200,- € + Nominierung für die Bayerische JuFinale 2012)



 ©phm-Produktion
phm Produktion bei Preisübergabe ©PARABOL

„im dunklen raum“

phm-Produktion (Marco Küchler u.a.), 9 Min., RED 4K

Der Film zeigt den täglichen Versuch einer Mutter ihr autistisches Kind aus seiner Einsamkeit zu befreien und gleichzeitig für sich selbst ein wenig Normalität herzustellen.

Jurybegründung:
Intensiv, unaufdringlich und unspektakulär schildert „im dunklen raum“ von phm-Produktion den Alltag einer Mutter und ihres heranwachsenden Sohns: Vom Wecken über das Frühstück, dem Schulbesuch bis hin zu den Abendstunden. Alltäglich und dennoch besonders: Denn der Junge lebt in seiner ganz eigenen Welt und hat Schwierigkeiten mit anderen zu kommunizieren.
Ohne Mitleid zu erheischen konzentriert sich die Filmgruppe phm-Produktion auf die Mutter und ihr ständiges Bemühen, ihren autistischen Sohn aus seiner Isolation herauszuholen und ein weitgehend normales Leben zu ermöglichen. Fast dokumentarisch begleitet die Kamera die beiden und es wird deutlich, dass es gerade die kleinen Gesten sind, die zeigen, wie sehr die Mutter um ihr Kind bis fast zur Selbstaufgabe kämpft. Der Film zollt damit all denen Respekt, die sich um hilfsbedürftige Menschen kümmern und verdient damit zu Recht den Respekt der Jury.



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